SkulpturenSommer 1998, Seegarten Amorbach
Vor zwei Jahren stieß Anna Tretter in Valence (F) zum ersten Mal in freier Natur, fernab jedes Ausstellungskontextes, auf eine sonderbare kleine Plastik – ein weißes, unregelmäßig geformtes Gebilde, das, mittig durchbohrt, in einer Seilschlaufe von dem Ast eines Baumes hing.
Es handelte sich um einen Leckstein aus Salz, der von den vorbeikommenden Pferden mit ihren Zungen in seiner Form bereits stark verändert worden war. Die Performance im Seegarten stellt mit solch einem Leckstein und einem Pferd künstlich eine natürliche Situation nach, um zu demonstrieren, wie auf natürliche Weise Kunst entstehen kann.
Thomas Röske, in: Tattooautomat / Broschüre
Katalog SkulpturenSommer 1998, Seegarten Amorbach